Bibeleinband mit Baby Feuchttücher gestalten

 

Viele von uns benutzen sie zum Saubermachen von vollgeklecksten Arbeitsflächen oder farbverschmierten Fingern. Dann landen sie im Mülleimer. Aber Baby-Feuchttücher (englisch: Baby Wipes) lassen sich super zweitverwerten: als individuelle Umschlag- oder Bibelseitengestaltung.

Tipp // Diese Methode eignet sich auch super für Kinder, weil sie sehr einfach ist und man kaum Material benötigt.

 

 

Material:
  • Art-Journaling-Bibel mit weißem Umschlag (SCM R.Brockhaus)
  • benutzte bunte Feuchttücher (getrocknet)
  • viiiieeeel weißer Bastelkleber, durchsichtig trocknend
  • breiter Pinsel, Bastelpalette, Silikonpinsel o. ä.

 

 

Ich habe farblich passende Feuchttücher in Streifen gerissen und die erst mal auf der Bibel nebeneinandergelegt, sodass sie ein schönes Muster gebildet haben. Es müssen übrigens keine teuren Markenfeuchttücher sein – ich habe hier verschiedene Sorten verwendet, die Technik funktioniert mit allen. Das Zerreißen klappt bei manchen Sorten ein bisschen besser als bei anderen. Generell ließen sich die Feuchttücher nur in einer Richtung gut reißen (wie bei Stoff), in der anderen muss man ein bisschen „pfriemeln“.

 

 

Ich fand es schön, dass die Streifen einen „abgerissenen“ Look haben, und habe daher auch alle  Enden, die später sichtbar waren, ein bisschen ausgefranst. Man kann die Streifen aber natürlich auch glatt schneiden.

 

 

Ich habe eine Seite des Bibelumschlags mit einer ordentlichen Schicht Kleber bestrichen – dafür kann man einen breiten Pinsel, Silikonpinsel oder eine Bastelpalette nehmen. Für die großen Flächen habe ich die Palette verwendet. Bei allem anderen kann man super mit den Fingern arbeiten, weil man damit viel mehr Gefühl hat.

 

 

Anschließend habe ich die Streifen einen nach dem anderen aufgeklebt – leicht überlappend und an den Rändern des Bibelumschlags überstehend.

 

 

In diesem Fall gilt: Viel hilft viel! Ich habe mit ordentlich viel Kleber gearbeitet, sodass die Feuchttücher damit richtig getränkt waren. So entsteht später, wenn alles getrocknet ist, eine stabile und sogar ansatzweise wasserabweisende Hülle.

 

 

Dann wurden alle noch losen Ecken an den überlappenden Stellen mit dem Finger mit Kleber eingestrichen und angedrückt.

 

 

Als nächstes wurde der Bibelrücken mit einer ordentlichen Schicht Kleber eingestrichen – wieder mit dem Finger, damit der Leim gut in allen Fugen verteilt war.

 

 

Die zweite Reihe Feuchttücher-Streifen bedeckt den Rücken der Bibel. Mit der Palette kann man die Streifen vorsichtig in die „Dehnungsfugen“ des Buchrückens drücken. Dabei sollte man darauf achten, die Streifen nicht zu sehr in Spannung zu ziehen, damit die Bibel später, wenn der Kleber getrocknet ist, nicht aufsperrt.

 

 

So sah die Bibel nach dem Aufkleben der zweiten Reihe Streifen aus.

 

 

Danach kam die Rückseite der Bibel dran – mit einer dritten Reihe Feuchttücher-Streifen. Dabei habe ich das Gummiband des Bibelcovers zunächst nach innen geschlagen und die Streifen am oberen und unteren Rand des Bibelcovers freigelassen.

 

 

Nun habe ich den Kleber gut durchtrocknen lassen.

 

 

Jetzt kommt die Feinarbeit: Zunächst habe ich das Gummiband des Covers wieder nach außen gelegt und die noch freien Streifen am Rand des Covers beklebt.

 

 

Dabei kann man den Streifen ein bisschen einreißen, sodass er sich um das Gummiband legt. Nun musste alles wieder trocknen.

 

 

Als nächstes habe ich die Ränder des Bibelcovers auf der Innenseite mit Bastelkleber eingestrichen und nach und nach die überstehenden Enden der Feuchttücher nach innen umgeklebt.

 

 

Am Buchrücken habe ich den Feuchttuch-Streifen eingeschnitten und bis auf einen ganz schmalen Streifen entfernt.

 

 

Diesen Streifen habe ich mit Kleber bestrichen, umgeschlagen und vorsichtig zwischen Buchrücken und Buchbindung geschoben.

 

 

Zum Schluss habe ich noch zwei Blätter aus handgeschöpftem Papier passend zugeschnitten und auf die Innenseiten des Bibelumschlags geklebt, um die Ränder der Feuchttuch-Streifen zu verdecken.

 

 

Fertig war mein ganz persönlicher Recycling-Bibelumschlag.

 

Und so könnte das Arbeiten mit bunten Feuchttüchern noch aussehen:

 

 

Bei diesem Umschlag habe ich die Feuchttücher nicht in Streifen, sondern in Stücke gerissen und mit Fetzen aus schönem Papier kombiniert. Außerdem wurde das Ganze mit Farbspray besprenkelt.

 

 

Und hier habe ich Feuchttücher verwendet, um eine Bibelseite zu gestalten. Nachdem sie getrocknet waren, habe ich Rauten mit Spachtelmasse und Schablone aufgetragen und die Seite anschließend mit Farbsprays bearbeitet. Es ist allerdings nicht ganz leicht, auf den verklebten Tüchern zu arbeiten, weil sie mit dem Leim eine sehr unebene Schicht bilden.

und nun wünsche ich allen viel Freude beim Nachmachen.

Eure

Christiane

Dieser Gastbeitrag stammt von Christiane Henrich aus Wetter/Ruhr, die seit knapp zwei Jahren begeisterte Bible-Art-Journalerin ist. Im „echten“ Leben arbeitet sie als Redaktionsleiterin der Materialzeitschrift für Kindergottesdienst „SevenEleven“ im SCM Bundes-Verlag.

Blogbeitrag von Christiane zu dieser Technik findet man hier.

2 Kommentare

  1. Das nennt man dann wohl recyceln von „Abfall“ perfekt wiedervewendet.
    Bravo
    Aus vermeindlich Ausgedientem Neues ebstehen lassen.
    Einfach WOW
    Solches begeistert mich am allermeisten

    Antworten

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