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Als ich letztens in der Apostelgeschichte las, kam ich zu der Geschichte des gelähmten Bettlers: Petrus und Johannes waren auf dem Weg zum Tempel, als ein gelähmter Bettler zu ihnen gebracht wurde. Im Namen Jesu heilte Petrus diesen von Geburt an gelähmten Mann. Solche Heilungsgeschichten sind ja nichts Neues – was mich aber an dieser Geschichte so angesprochen hat, war die Reaktion des Gelähmten:
„Er sprang auf, konnte auf seinen Füßen stehen und fing an umherzugehen. Dann trat er gehend, hüpfend und Gott lobend mit ihnen in den Tempel“
Apostelgeschichte 3,8
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Er ging nicht nur, sondern hüpfte und lobte Gott. Er hatte in diesem Moment allen Grund dazu, schließlich wurde er von seinem lebenslangen Leiden befreit und konnte das erste Mal gehen. Ich persönlich habe so eine lebensverändernde Heilung noch nicht erlebt, aber ich habe mich trotzdem gefragt, wann ich das letzte Mal Gott mit so einer Begeisterung gelobt habe.
Meine Antwort auf diese Frage hat mich beschämt: „viel zu selten.“
Ich kann mir vorstellen, dass es vielen genauso geht.
Aber warum ist das so bei uns? Wir Christen sollten doch die glücklichsten Menschen auf der Erde sein und doch laufen wir oft voller Gleichgültigkeit und mit einer traurigen Miene durch die Welt.
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Wir leben in einem Land, in dem Frieden herrscht. Wir werden nicht wegen unseres Glaubens verfolgt, nein, wir dürfen uns sogar frei versammeln und Gottesdienste abhalten. Wir haben ein Dach über dem Kopf. Wir haben genug zu Essen und zu Trinken. Grundsätzlich können wir uns frei entscheiden, was wir später einmal werden wollen. Wir haben das Privileg zur Schule gehen zu dürfen. Wir haben Familie und Freunde an unserer Seite, die uns lieben. Und das Beste vom Besten: Wir haben einen Gott, der uns liebt; einen Gott, der seinen einzigen Sohn für uns geopfert hat, damit wir Gemeinschaft mit ihm haben können. Es gibt nichts mehr, was uns von Gott trennt und egal, was wir tun, wie oft wir versagen: Er bleibt treu! Und was auch geschehen mag auf dieser Erde, wir sind in seiner Hand und haben das ewige Leben.
Meinst du nicht auch, dass das eigentlich genug Gründe sind zum Jubeln?
Was hindert uns aber daran?
Ich glaube, dass es dafür viele Gründe gibt. Wir haben uns einfach an die guten Dinge in unserem Leben gewöhnt und halten diese für selbstverständlich. Dann wiederum machen sich in uns Sorgen breit und Ablenkungen stehen auf der Tagesordnung. Das will ich jetzt gar nicht weiter vertiefen, ich wünsche mir einfach nur für dich und für mich, dass wir Menschen werden, die voller Begeisterung und Freude sind. Und ich glaube, dass wir Gott darum bitten können. Wir können ihn bitten, dass er uns die Gleichgültigkeit aus dem Herzen nimmt und uns wieder Freude, Begeisterung, Dankbarkeit und mehr Verständnis für seine Herrlichkeit schenkt. Gott ist sooo groß und anbetungswürdig, das allein ist Grund genug ihn anzubeten, ihm zuzujubeln und sich zu freuen..
Ich möchte dich ermutigen: Mach dir einen Zettel und schreib` einfach mal auf, wofür du dankbar bist. Das mag trivial erscheinen, aber es ist sehr wirksam und man kann es sich immer wieder durchlesen.
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Dieses Mal habe ich eine Doppelseite gestaltet. Beim Lesen des Textes hatte ich mir vorgestellt, dass der Gelähmte sein ganzes Leben auf der Straße verbracht hat. Deshalb habe ich auf der rechten Seite mit Aquarell eine Art Pflasterung in Grau- und Brauntönen gemalt und dann mit Kalligraphie den Teil des Verses aufgeschrieben, der mich besonders angesprochen hat.
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Hier ein Tipp
Nicht jeder kann aus dem Kopf und frei Hand so schön schreiben, ich auch nicht. Dafür benutze ich oft diese Internetseite:
www.dafont.com
Dort kannst du deinen Text eingeben, eine Schriftart aussuchen und einfach abmalen/abschreiben.
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Während des Journalns habe ich meine Gedanken, Fragen und Anregungen auf Papier und Pappe geschrieben, mit Washi-Tape verziert und auf die linke Seite geklebt. So wird die Seite noch persönlicher und man kann sich später noch erinnern, was einen dazu bewegt hat, diese Seite zu journaln.
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Wenn dich das Thema angesprochen hat, schon länger bewegt oder du einfach nur eine Frage hast, schreib gerne einen Kommentar.
Liebe Grüße
Kathi
Danke für die gute Idee. Ich möchte mich nicht in Kreativität verlieren ( was mir ab und zu passiert) sondern die Auseinandersetzung mit seinem Wort soll der Mittelpunkt bleiben. Danke!!
Ja, das ist immer wieder herausfordernd, aber umso schöner und bereichernder, wenn man das Ganze mit Gott angeht!
Ich wünsch dir noch viel Freude und Gottes Segen beim Journaln!
Liebe Kathi,
Ich finde Deinen Beitrag soooo gut. Vielen Dank dafür. Ich mache auch immer wieder den Fehler, auf „das halb leere Glas“ zu schauen, als auf das, was alles gut und dankenswert in meinem Leben ist. Du machst uns aufmerksam, was für ein Privileg es ist in einem Land wie D / CH zu leben. Oft sind die Vorteile unserer Gesellschaft in anderen Teilen dieser Welt purer Luxus. Und wie Du auch schreibst, Gott ist um seiner selbst willen lobens- und anbetrungswürdig. Seine Liebe und Treue, ja Jesus selbst, sind ein unschätzbarer Gewinn.
(Haha, weil ich Phil. 3 gejounalt habe fand ich auch gleich die Stelle: Vers 8 – Ja, alles andere erscheint mir wertlos, verglichen mit dem UNSCHÄTZBAREN GEWINN, Jesus Christus, meinen Herrn zu kennen.)
Vielen Dank Dir und allen anderen Mitarbeitern für den Einsatz auf dieser Website und alle Inspirationen.
Liebe Grüße und weiterhin Gottes reichen Segen.
Hallo liebe Uta,
Es freut mich, dass dich das Thema auch so anspricht und wir dich inspirieren können.
Da besteht glaube ich bei allen Christen noch Luft nach oben, aber umso schöner sind die Momente, in denen wir ein klein bisschen mehr verstehen und voll Dankbarkeit sind.
Ich wünsch dir Gottes reichen Segen und ein fröhliches Herz!